In vielen Anwendungen, die eine vertikale Bewegung erfordern, wird ein Z-Achsen-Aktor mit einer oder zwei horizontalen Achsen in einer kartesischen oder Portalanordnung kombiniert. Bei diesen Mehrachsenkonfigurationen ist die bewegte Last über eine Halterung an der Z-Achse befestigt. Dadurch entsteht ein Moment, das nicht nur die Z-Achse, sondern auch die horizontalen Achsen (X und Y) beeinflusst. Diese einseitig wirkende Last kann zu Durchbiegungen der tragenden Linearführungen, Aktorgehäuse und Halterungen führen. Zudem können in hochdynamischen Anwendungen unzulässige Einschwingzeiten und Schwingungen auftreten. Daher wird für Anwendungen, die eine vertikale Bewegung mit hoher Steifigkeit und minimaler Durchbiegung erfordern, mitunter ein Vertikalhubtisch anstelle eines herkömmlichen Z-Achsen-Aktors eingesetzt.
Eine Vertikalhubbühne nutzt einen flachen, horizontalen Tisch zur Lastaufnahme während der vertikalen Bewegung. Dadurch werden einseitige Lasten vermieden, die zu Durchbiegungen führen können. Es gibt verschiedene Bauformen von Vertikalhubbühnen. Wenn besonders gleichmäßige und präzise Verfahrwege sowie hohe Positioniergenauigkeit entscheidend sind, besteht die Konstruktion typischerweise aus einem Tisch, der mit keilförmig angeordneten, gekreuzten Rollenführungen verbunden ist. Eine Kugel- oder Gewindespindel treibt den Tisch seitlich an, und die keilförmige Anordnung der gekreuzten Rollenführungen wandelt die horizontale Bewegung der Spindel in eine vertikale Bewegung des Tisches um. Diese Konstruktion ermöglicht sehr präzise Verfahrwege und eine hohe Positioniergenauigkeit, ist jedoch typischerweise auf Hublängen von maximal 25 mm beschränkt.
Eine weitere gängige Konstruktion für Vertikalhubtische verwendet an jeder Ecke eine vertikale Linearführung (oder in manchen Fällen sechs gleichmäßig über die Tischfläche verteilte Linearführungen) und eine mittig angeordnete vertikale Kugel- oder Gewindespindel. Die Führungen bestehen typischerweise aus runden Wellen mit umlaufenden Linearbuchsen, da diese eine sehr gleichmäßige Bewegung gewährleisten und bei Verwendung von vier (oder mehr) Führungen in Reihe weniger zum Blockieren neigen, da sie einen gewissen Ausrichtungsfehler ausgleichen können.
Der Vorteil dieser vertikalen Hubtischkonstruktion liegt in der Möglichkeit, größere und schwerere Lasten zu transportieren und dabei eine gleichmäßige, präzise Bewegung sowie eine gute Parallelität zwischen Tisch und Basis während der Bewegung zu gewährleisten. Die verfügbaren Hublängen sind zudem größer als bei der spindelgetriebenen Keilkonstruktion – in manchen Fällen bis zu mehrere hundert Millimeter.
Beachten Sie, dass beide oben beschriebenen Arten von Vertikalhubtischen als „Tische“ bezeichnet werden, da sie für eine extrem genaue Verfahr- und Positionierungstechnik in Z-Richtung ausgelegt sind, ähnlich wie XY-Tische, die hochpräzise Linearführungen und Kugel- oder Gewindespindelantriebe verwenden.
Bei der schraubengetriebenen Keilkonstruktion wird die Tischoberfläche jedoch typischerweise mit einer sehr engen Planheitstoleranz bearbeitet, sodass sie eher der traditionellen Definition eines Tisches entspricht als die schraubengetriebene Linearführungsversion.
Veröffentlichungsdatum: 01.08.2022





