Ein Lineartisch stabilisiert die Bewegungsachse eines Objekts, das von einem Bewegungssystem bewegt wird. Aufgrund der erzeugten Gleitbewegung wird das Gerät auch als Linearschlitten bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Linearlagerkomponente des Tisches. Teile des Linear- oder Translationstisches sind eine Plattform und eine Basis, die durch das Linearlager und eine Führung verbunden sind. Das System ermöglicht die Translationsbewegung entlang einer einzigen Achse, sei es der X-, Y- oder vertikalen Z-Achse.
Die Plattform eines Lineartisches bewegt sich stets relativ zu ihrer Basis. Die Bewegung wird durch die Führung des Geräts auf eine Achse beschränkt. Zu den Führungsarten gehören Kugellagerführungen, die kurze Verfahrwege und geringes Gewicht ermöglichen und zudem am kostengünstigsten sind. Biegeführungen sind hochpräzise und verschleißfrei, haben aber einen kurzen Verfahrweg. Kreuzrollenlager, Hochleistungs-Zylinderhülsen und Schwalbenschwanzführungen sind ebenfalls gängige Ausführungen bei Lineartischen.
Linearantriebe in einem Verschiebetisch steuern die Position der Plattform während ihrer Bewegung. Bei manueller Konfiguration zeigt ein Steuerknopf an der Leitspindel die Winkelposition des Tisches an. In optischen Anwendungen erfordern Präzisionstische eine höhere Genauigkeit, als eine Leitspindel zulässt. Daher wird eine Feingewindespindel oder ein Mikrometer an einem Metallpolster auf der Plattform befestigt. Die Bewegung kann auch durch einen Schrittmotor gesteuert werden, der sich in Schritten bewegt, die in Bewegungsanwendungen als Schritte bezeichnet werden.
Ein Gleichstrommotor mit Encoder kann in einen Lineartisch integriert werden. Bei diesem Typ gibt es keine Bewegung mit festen Inkrementen, daher ist eine Skala in den Tisch integriert, und der Encoder misst die Tischposition im Verhältnis zur Skala. Die Positionsdaten werden an eine Steuerung weitergeleitet, die den Tisch automatisch in voreingestellte Positionen bewegt. Systeme, die mehr als eine Bewegungsachse benötigen, können Lineartische kombinieren, beispielsweise einen Zweiachsentisch für Mikroskope. Ist eine vertikale Bewegung erforderlich, kommt ein Dreiachsentisch zum Einsatz.
Bei Bewegungssystemen ist Genauigkeit entscheidend. Ein Abbe-Fehler ist eine häufige Verschiebung, die durch Winkelfehler im System entsteht. Weitere Fehler sind Nick-, Roll- und Gierungsfehler. Die Genauigkeit der X- und Y-Achse hängt von der orthogonalen Ausrichtung der anderen Achse ab. Ein Lineartisch kann zudem über Dreh- und Neigungssteuerungen verfügen und so bis zu sechs Bewegungsachsen ermöglichen.
Veröffentlichungszeit: 11. September 2023